Spam Ordner: Bedeutung, Verwaltung und IT-Sicherheit


09.04.2025 | Für moderne Unternehmen mit IT-Infrastruktur ist es unerlässlich, eine Strategie für den Umgang mit sogenannten Spam-Mails zu haben. Als “Spam” werden dabei unerwünschte Nachrichten bezeichnet, die in der Regel auf elektronischem Wege versendet werden und in der Regel Werbung enthalten. Auch wenn Spam-Mails oftmals nur lästig sind, können sie auch erhebliche Gefahren für Sie und Ihr Unternehmen bergen.

Wir erläutern Ihnen, welche Bedeutung ein Spam Ordner für Ihre IT-Sicherheit hat, wie man Spam-Ordner richtig verwaltet und wie man verhindert, dass wichtige Mails im Spam landen.


Der Spam Ordner und seine Bedeutung

Ihr Spam Ordner ist für die Sicherheit Ihrer IT von zentraler Bedeutung. Der Großteil Ihrer Spam-Nachrichten besteht aus Mails mit werbendem Inhalt, jedoch mischen sich darunter auch Nachrichten von Cyberkriminellen. Diese versuchen, Ihre Identität oder Ihr Geld zu stehlen, indem sie Rechnungen fälschen oder sich für Ihren Vorgesetzten ausgeben (Phishing). Eine weitere übliche Masche ist das Übertragen von Ransomware über Spam-Mails. Diese Schadprogramme unterdrücken den Zugriff auf Daten und Systeme und gehen mit der Forderung von Lösegeld (Ransom) einher.

Hier kommt der Spam Ordner ins Spiel.

Was ist der Spam Ordner?

Ein Spam-Ordner ist ein Bereich im E-Mail-Postfach, in den unerwünschte oder potenziell schädliche E-Mails automatisch verschoben werden. Moderne Spam-Filter analysieren eingehende Nachrichten anhand verschiedener Kriterien und blockieren verdächtige Inhalte. So bewahrt der Spam Ordner Sie vor Phishing, Malware oder Betrugsversuchen.

Minimalistische Illustration eines Spam Ordners

Warum landen E-Mails im Spam Ordner?

E-Mails werden mit speziellen Spam-Filtern automatisch sortiert, bevor sie in Ihrem Postfach landen. Die Spam-Filter bewerten Mails anhand mehrerer Faktoren und ordnen sie anschließend in Spam Ordner oder den Posteingang ein. Wichtige Bewertungsfaktoren sind verdächtige Absenderadressen, bestimmte Schlüsselwörter oder ungewöhnliche Anhänge. Allerdings können auch schlecht konfigurierte E-Mail-Server oder das massenhafte Versenden von Nachrichten ohne Authentifizierung dazu führen, dass E-Mails als Spam markiert werden.

Wichtige Begriffe rund um den Spam Ordner

  • Blacklist: Eine Liste mit bekannten Spammern, deren E-Mails automatisch blockiert werden.
  • Whitelist: Eine Liste mit vertrauenswürdigen Absendern, deren Nachrichten immer im Posteingang landen.
  • Bayessche Filter: Ein lernfähiges System, das Spam anhand von Wortwahrscheinlichkeiten erkennt.
  • Content-Filter: Analysiert den Inhalt der E-Mail auf typische Spam-Muster.

Wo finde ich den Spam Ordner?

Wo Sie Ihre Spam Ordner finden, hängt vom verwendeten E-Mail-Anbieter (E-Mail-Client) ab. In der Regel wird der Spam Ordner in der linken Seitenleiste angezeigt. ja nachdem, wie Ihr Email-Programm konfiguriert ist, kann es nötig sein, dass Sie den Ordner separat hinzufügen.

Gmail Postfach

Gmail: Spam Ordner anzeigen

In Gmail befindet sich der Spam-Ordner in der linken Seitenleiste unter „Mehr“. Falls er nicht sichtbar ist, kann er über „Alle Einstellungen aufrufen“ aktiviert werden. Gehen Sie dort zum Reiter „Labels“ und stellen Sie bei „Spam“ die Option „Anzeigen“ ein.

Für Unternehmen ist die Sichtbarkeit des Spam-Ordners besonders wichtig, da geschäftsrelevante E-Mails – etwa von neuen Kunden, Partnern oder Dienstleistern – fälschlicherweise als Spam markiert werden können. Regelmäßige Kontrolle des Spam-Ordners kann verhindern, dass wichtige Geschäftsvorgänge verzögert oder sogar ganz verpasst werden.

Zudem empfiehlt es sich, Whitelists für vertrauenswürdige Absender anzulegen, um den Verlust relevanter Mails zu vermeiden. Unternehmen mit Google Workspace (ehemals G Suite) können über die Admin-Konsole zusätzlich individuelle Richtlinien für Spamfilterung und E-Mail-Sicherheit konfigurieren – inklusive Monitoring und Logging.

Outlook: Spam Ordner bei Outlook finden

In Microsoft Outlook heißt der Spam-Ordner „Junk-E-Mail“. Er ist direkt im Ordnerbereich unterhalb des Posteingangs zu finden. Über die Einstellungen können Sie in Outlook festlegen, welchen Sicherheitsgrad Ihr Spam-Filter haben soll. Arbeiten Sie in einem besonders sensiblen Bereich des Unternehmens, können Sie „Nur sichere Absender und Empfänger“ auswählen – damit landen alle Mails von unbekannten Absendern automatisch im Junk-Ordner.

Für Unternehmen bietet Outlook darüber hinaus zusätzliche Möglichkeiten:

  • Integration mit Exchange Online Protection (EOP): Diese cloudbasierte Lösung schützt vor Spam, Phishing und Malware und lässt sich mit Outlook vollständig integrieren.
  • Berichte und Quarantänefunktionen: Unternehmen können über das Microsoft Security & Compliance Center Spamberichte analysieren und nachvollziehen, welche Mails blockiert oder zugestellt wurden.
  • Benutzerdefinierte Blocklisten: IT-Administratoren können firmenspezifische Black- und Whitelists anlegen, um bekannte Bedrohungen gezielt zu blockieren.

Ein effizient konfigurierter Spamfilter in Outlook ist somit nicht nur ein Komfort-, sondern ein echter Sicherheitsfaktor – vor allem in Unternehmen, die auf vertrauliche Kommunikation und Datenschutz angewiesen sind.

Outlook Postfach
Web.de Postfach

Web.de: Wo ist der Spam Ordner bei Web.de?

Bei Web.de befindet sich der Spam-Ordner in der Hauptnavigation des Postfachs – meist unter dem Punkt „Weitere Ordner“. Unternehmen, die Web.de geschäftlich nutzen oder Web.de-Adressen von Kunden empfangen, sollten regelmäßig den Spam-Ordner prüfen, da wichtige Geschäftsmails versehentlich dort landen können.

Falls E-Mails fälschlicherweise als Spam markiert wurden, lassen sie sich mit einem Klick auf „Kein Spam“ wiederherstellen – künftig werden ähnliche Mails dann korrekt zugestellt. Für IT-Verantwortliche empfiehlt es sich, Whitelist-Regeln zu definieren oder eigene Domains bei Web.de explizit freizugeben, um Kommunikationsprobleme mit Kunden oder Partnern zu vermeiden.

Auch nützlich: Web.de bietet im Rahmen der erweiterten Sicherheitseinstellungen Möglichkeiten zur Konfiguration von Spam-Filtern – etwa durch individuelle Filterregeln oder das Deaktivieren bestimmter Schutzstufen, was in manchen Unternehmensfällen hilfreich sein kann.

Thunderbird: Spam Ordner in Thunderbird aufrufen

Mozilla Thunderbird sortiert Spam in den gleichnamigen Ordner, der mit einem Flammen-Symbol markiert ist. Nutzer können über die Einstellungen die Filterregeln anpassen. Zudem können Sie unter Einstellungen “Datenschutz und Sicherheit” das Verhalten von Thunderbird rund um Spam markieren. Sie können beispielsweise auswählen, dass alle manuell als Spam markierten Mails automatisch in den Spam-Ordner verschoben werden sollen, oder automatisch gelöscht werden.

Für Unternehmen besonders wichtig: Thunderbird kann mit serverseitigen Spam-Filtern (z. B. von Microsoft Exchange oder Drittanbietern wie SpamAssassin) kombiniert werden, um die Effektivität zu steigern. Außerdem können IT-Administratoren Richtlinien zentral konfigurieren und per Gruppenrichtlinie oder über policies.json ausrollen, was eine einheitliche Sicherheitskonfiguration im Unternehmen ermöglicht.

Thunderbird Postfach

Wie funktioniert der Spam-Filter?

Spam-Filter haben stets Voreinstellungen, die eine breite Masse von Anwendungsfällen abdecken. Jedoch kann es für Ihren persönlichen Arbeitsbereich notwendig sein, Ihren Spam-Filter anzupassen. So können Sie die Sicherheitseinstellungen auf Ihre Bedürfnisse abstimmen.

Welche Kriterien nutzen Spam-Filter?

Spam-Filter nutzen eine Kombination aus Blacklists, Schlüsselwortanalysen, Absenderverifizierung und maschinellem Lernen, um verdächtige E-Mails zu erkennen. Dabei nutzt nicht jeder Email-Anbieter dieselben Verfahren. Unterschiedliche Email-Anbieter sind unterschiedlich sicher, dementsprechend lohnt es sich, die Sicherheitsmaßnahmen von potentiellen Email-Anbietern zu vergleichen.

Gmail setzt beispielsweise auf Googles eigene, KI-gestützte Spam-Erkennung. Es werden Absender-Reputation und Email-Inhalt gescannt, sowie Phishing und Malware automatisch erkannt.

Outlook setzt auf den Microsoft Defender, der durch heuristische Analysen und maschinelles Lernen Spam aussortiert. Zudem bietet die Advanced Threat Protection (ATP) zusätzlich Schutz vor schädlichen Anhängen und Links.

Proton Mail gilt als sicherster Email-Anbieter. Er setzt auf eine Open-Source-basierte Filterlösung, den SpamAssassin, Blacklists, Bayes-Filter sowie Inhaltsanalysen.



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Ralf Schaufler

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Warum landen wichtige Mails im Spam?

Jeder kennt es: Eine erwartete Mail kommt nicht an und die Suche nach der Ursache beginnt. oft ist der erste Gedanke nicht der Spam-Ordner, da es nicht möglich scheint, dass eine legitime Mail von einem bekannten Absender dort landet. Allerdings können legitime Mails auch als Spam eingestuft werden. Die häufigsten Gründe sind:

  • Der Absender verwendet keine Authentifizierungsmethoden wie SPF oder DKIM.
  • Die Betreffzeile enthält verdächtige Begriffe.
  • Die Mail enthält viele Links oder große Anhänge.
  • Der Absender wurde aufgrund früherer Massenmails als potenzieller Spammer eingestuft.

Ist eine wichtige Mail im Spam-Ordner gelandet, so können Sie den Absender auf die Whitelist setzen, um eine falsche Einstufung als Spam zu verhindern.

So verbessern Unternehmen die Zustellrate ihrer E-Mails

Hatte Ihr Unternehmen in der Vergangenheit schon mal Probleme mit der Zustellrate seiner Mails? Dann können Sie Maßnahmen treffen, um die Zustellrate zu optimieren. Folgende Maßnahmen tragen dazu bei, dass ihre geschäftlichen E-Mails nicht als Spam eingestuft werden:

Implementierung von SPF, DKIM und DMARC zur E-Mail-Authentifizierung.

Regelmäßige Überprüfung, ob die eigene Domain auf einer Blacklist steht.

Vermeidung von Spam-typischen Formulierungen und übermäßigem Einsatz von Links.

Nutzung professioneller E-Mail-Marketing-Dienste mit zuverlässiger Zustellrate.

Haben Sie weiterhin Probleme mit der Zustellung Ihrer Mails, so sollten Sie sich professionell beraten lassen. Kontaktieren Sie uns gerne - wir optimieren mit Ihnen gemeinsam Ihre IT-Infrastruktur.

IT-Sicherheit und der Spam Ordner

Wie oben bereits angeschnitten, gibt es erhebliche Risiken von Spam-Mails, die durch einen Spam-Ordner mit gut funktionierendem Spam-Filter minimiert werden. Besonders für Unternehmen sind die Risiken immens, da durch Spam-Mails Viren, Ransomware oder andere Schadsoftware übertragen werden können. Im schlimmsten Fall kann so der gesamte Betrieb lahm gelegt oder Prozesse autorisiert werden, die weitreichende Probleme verursachen.

Gefahren durch Phishing- und Spam-Mails

Cyberkriminelle nutzen Spam-Mails, um Malware zu verbreiten oder Zugangsdaten zu stehlen. Besonders gefährlich sind gezielte Phishing-Angriffe auf Unternehmen, bei denen sich Betrüger als Geschäftspartner oder Banken ausgeben, um Mitarbeiter zur Preisgabe sensibler Daten zu verleiten.

Warum B2B-Unternehmen Spam-Filter optimieren sollten

Im geschäftlichen Umfeld kann eine unzureichende Spam-Filterung ernsthafte Konsequenzen haben. Einerseits besteht das Risiko, dass Phishing-Mails unbemerkt in den Posteingang gelangen. Andererseits können wichtige Kunden-E-Mails fälschlicherweise im Spam-Ordner landen und dadurch Geschäftsprozesse stören. Eine optimierte E-Mail-Sicherheit minimiert diese Risiken und verbessert die Kommunikation.

Whitelisting: So verhindern Sie, dass wichtige E-Mails als Spam markiert werden

Unternehmen sollten ihre wichtigsten Kommunikationspartner auf eine Whitelist setzen. So wird sichergestellt, dass deren E-Mails immer im Posteingang ankommen. Zudem kann die IT-Abteilung serverseitige Filter optimieren, um False Positives zu vermeiden.

Fazit: Der richtige Umgang mit dem Spam Ordner

Der Spam-Ordner ist ein essenzielles Schutzinstrument gegen Phishing, Malware und betrügerische E-Mails. Unternehmen sollten ihn regelmäßig überprüfen, um keine wichtigen Mails zu verlieren. Die Optimierung von Spam-Filtern und die Implementierung sicherer E-Mail-Protokolle tragen dazu bei, Geschäftsprozesse effizient und sicher zu gestalten.

Häufig gestellte Fragen

Der Spam-Ordner ist ein spezieller Postfach-Bereich, in den unerwünschte oder verdächtige E-Mails automatisch verschoben werden.

Je nach E-Mail-Anbieter befindet sich der Spam-Ordner unter Bezeichnungen wie „Junk“, „Unbekannt“ oder „Spam“ in der Ordnerübersicht.

Spam-Filter bewerten Absenderadressen, Betreffzeilen, Anhänge und den Inhalt einer E-Mail. Auffällige Mails werden als Spam eingestuft.

Durch Whitelisting vertrauenswürdiger Absender und die Optimierung der eigenen E-Mail-Sicherheit lässt sich das Risiko minimieren.

B2B-Unternehmen sollten SPF, DKIM und DMARC implementieren, regelmäßige Sicherheitsupdates durchführen und Mitarbeiter für Phishing-Gefahren sensibilisieren.

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