Cyberangriffe auf IoT- und OT-Systeme 

Wie sich Unternehmen schützen können 

09.04.2024 | Die digitale Vernetzung spielt in unserem Alltag eine immer größere Rolle – angefangen beim allgegenwärtigen Smartphone über intelligente Haushaltsgeräte bis hin zu vernetzten Verkehrssystemen und Industrieanlagen. 
Die moderne Technologie hat die Art und Weise, wie wir leben, arbeiten und kommunizieren, grundlegend verändert. Doch neben den zahlreichen Vorteilen birgt diese Vernetzung unseres Lebens auch Risiken: Je mehr Geräte und Systeme miteinander verbunden sind, desto größer wird die Angriffsfläche für potenzielle Cyberangriffe

Um die Integrität und Sicherheit unserer vernetzten Welt zu gewährleisten, ist es für Unternehmen deshalb existenziell wichtig, ein Bewusstsein für die Risiken zu entwickeln und angemessene Schutzmaßnahmen zu ergreifen. 


IoT- und OT-Systeme für mehr Effizienz im Unternehmen 

Das Internet of Things (IoT) und Operational Technology (OT) Systeme sind in modernen Unternehmen allgegenwärtig. Sie umfassen eine breite Palette von Geräten und Systemen, die in verschiedenen Branchen eingesetzt werden und in modernen Geschäftsprozessen eine zunehmend zentrale Rolle spielen.

Was ist das Internet of Things (IoT)? 

Das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) bezieht sich auf die Vernetzung physischer Objekte mit dem Internet, die es diesen Objekten ermöglicht, Daten zu sammeln, auszutauschen und darauf zu reagieren. 

Diese "intelligenten" Geräte reichen von alltäglichen Haushaltsgegenständen wie Thermostaten und Kühlschränken bis hin zu komplexeren Systemen wie Fahrzeugen, Industriemaschinen oder städtischen Infrastrukturen. 


Beispiele für IoT-Geräte:

  • Smarte Thermostate und Beleuchtungssysteme: Diese Geräte können dazu beitragen, den Energieverbrauch zu senken, indem sie die Temperatur und Beleuchtung automatisch anpassen, basierend auf der Anwesenheit von Personen oder dem Tageslicht.
  • Intelligente Sicherheitssysteme: Dazu gehören Überwachungskameras, Zutrittskontrollsysteme und Alarmanlagen, die mit dem Internet verbunden sind und aus der Ferne gesteuert oder überwacht werden können.
  • Fahrzeugflottenmanagement: IoT-Geräte in Fahrzeugen können Daten in Echtzeit liefern, um die Routenplanung zu optimieren, den Kraftstoffverbrauch zu überwachen und vorbeugende Wartung zu ermöglichen.
  • Asset-Tracking und -Management: Durch den Einsatz von IoT-basierten Sensoren können Unternehmen den Standort und Zustand ihrer Vermögenswerte in Echtzeit überwachen, was besonders in der Logistik und im Lagermanagement nützlich ist.

Was ist Operational Technology (OT)? 

Operational Technology (OT) bezieht sich auf Hardware- und Software-Systeme, die dazu verwendet werden, physische Prozesse und Anlagen zu steuern und zu überwachen. Traditionell wird OT in Industrieumgebungen wie in der Fertigung, Energieerzeugung, Öl- und Gasindustrie sowie in kritischen Infrastrukturen wie Wasserversorgungs- und Verkehrssystemen eingesetzt. Im Gegensatz zu Informationstechnologie (IT), die sich hauptsächlich auf die Verarbeitung von Informationen konzentriert, ist das Hauptziel von OT die direkte Kontrolle und Sicherstellung des sicheren und effizienten Betriebs von physischen Prozessen. 

Beispiele für OT-Systeme: 
  • Industrielle Steuerungssysteme (ICS): Dazu gehören SCADA-Systeme (Supervisory Control and Data Acquisition), PLCs (Programmable Logic Controllers) und DCS (Distributed Control Systems), die in der Fertigungsindustrie, Energieversorgung und anderen kritischen Infrastrukturen eingesetzt werden. 
  • Prozesssteuerungssysteme: Systeme, die in Chemieanlagen, Raffinerien und anderen Prozessindustrien eingesetzt werden, um physikalische Prozesse zu steuern und zu überwachen.
  • Energieverwaltungssysteme: Systeme zur Überwachung und Steuerung des Energieverbrauchs in Industrieanlagen oder Gebäuden, einschließlich Smart Grids. 
  • Verkehrskontrollsysteme: Systeme zur Steuerung von Ampeln, Eisenbahnweichen und anderen Verkehrssystemen, die bei einem Angriff zu Verkehrsbehinderungen oder Unfällen führen könnten.

IoT & OT: Die Schattenseite der Vernetzung 

Mehr Effizienz, Komfort und neue Möglichkeiten zur Datenanalyse und Datennutzung – die Vorteile der digitalen Vernetzung liegen auf der Hand. Jedoch gehen mit der immer weiter fortschreitenden Integration des Internets der Dinge (IoT) und der Betriebstechnologie (OT) auch Risiken einher. 

Sicherheit kritischer Infrastrukturen: Viele OT-Systeme steuern kritische Infrastrukturen wie Energieversorgung, Wasseraufbereitung und Verkehrssysteme. Ein Ausfall oder eine Beeinträchtigung dieser Systeme durch Cyberangriffe könnte gravierende Folgen für die Gesellschaft und die Wirtschaft haben.

IoT Geräte sorgen für eine Vernetzung der Industrie
Anfälligkeit für Cyberangriffe: Viele IoT- und OT-Systeme waren ursprünglich nicht mit dem Internet verbunden und sind daher nicht für die Abwehr von Cyberangriffen konzipiert. Datenschutz und Datensicherheit: IoT-Geräte sammeln oft große Mengen an sensiblen Daten, die geschützt werden müssen.

Integration in Unternehmensnetzwerke: Die Integration von IoT- und OT-Systemen in bestehende IT-Netzwerke eröffnet potenzielle Einfallstore für Angreifer. Einmal kompromittiert, könnten solche Systeme als Sprungbrett für Angriffe auf kritischere IT-Ressourcen und Datenbanken dienen.

Komplexes Sicherheitsmanagement: Die Vielfalt und Heterogenität von IoT- und OT-Geräten erschwert das Sicherheitsmanagement. Viele Geräte haben unterschiedliche Betriebssysteme, Protokolle und Sicherheitsmerkmale, was eine einheitliche Sicherheitsstrategie kompliziert macht.

Patchmanagement: OT-Systeme haben oft eine viel längere Lebensdauer als herkömmliche IT-Systeme. Sicherheitslücken, die in diesen Systemen entdeckt werden, bleiben daher möglicherweise länger unbehoben, insbesondere wenn die Geräte schwer zu aktualisieren oder zu ersetzen sind.

Schützen Sie Ihre IoT- und OT-Systeme 

IoT-Geräte und OT-Systeme sind oftmals kritisch für die Geschäftsprozesse und können im Falle einer Kompromittierung zu erheblichen finanziellen Verlusten, Sicherheitsrisiken und Datenschutzverletzungen führen. Deshalb ist es entscheidend, für einen umfassenden Schutz der IoT- und OT-Systeme zu sorgen:

  • Netzwerksegmentierung: Trennen Sie IoT- und OT-Netzwerke von den IT-Netzwerken des Unternehmens, um zu verhindern, dass sich Bedrohungen im Netzwerk ausbreiten. 
  • Zugangskontrolle: Implementieren Sie starke Authentifizierungsmechanismen und verwalten Sie sorgfältig die Zugriffsrechte für IoT- und OT-Systeme. Verwenden Sie nach Möglichkeit Mehrfaktor-Authentifizierung und beschränken Sie den Zugriff auf Nutzer, die ihn für ihre Arbeit benötigen.
  • Patchmanagement: Halten Sie alle Systeme jederzeit auf dem neuesten Stand, indem Sie regelmäßig Sicherheitspatches und Software-Updates anwenden.
  • Monitoring: Überwachen Sie den Netzwerkverkehr und die Systemaktivitäten auf Anomalien oder verdächtige Muster, die auf einen Sicherheitsvorfall hindeuten könnten. 
  • Security Checks: Führen Sie regelmäßig Sicherheitsbewertungen und Penetrationstests durch, um Schwachstellen in Ihren IoT- und OT-Systemen zu identifizieren und zu beheben. 
  • Awareness: Sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeitenden in Bezug auf die Risiken von IoT- und OT-Systemen. Notfallplan: Entwickeln Sie einen Notfallplan und Incident-Response-Strategien, um auf Sicherheitsvorfälle schnell reagieren zu können. Dies sollte die Wiederherstellung betroffener Systeme und die Minimierung von Ausfallzeiten umfassen. 

Durch die Implementierung dieser Maßnahmen können Sie die IoT- und OT-Systeme in Ihrem Unternehmen effektiv vor Cyberbedrohungen schützen, die Betriebssicherheit erhöhen und das Risiko von Datenverlusten oder anderen sicherheitsrelevanten Vorfällen minimieren.
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