Patchmanagement in Unternehmen: Warum vorbeugen besser ist als heilen 

17.08.2023 | 20.174 Schwachstellen wurden 2021 in Software-Produkten bekannt – so viele wie noch nie. So steht es im Lagebericht zur IT-Sicherheit in Deutschland 2022, den das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) herausgegeben hat und eine Entspannung ist nicht in Sicht: Die Sicherheitsexperten gehen davon aus, dass diese Zahl jährlich weiterwachsen wird.

Der digitale Alptraum: Ungepatchte Schwachstellen 

Die gezielte Suche nach ungepatchten Schwachstellen in Unternehmensnetzwerken gehört für Cyberkriminelle schon längst zum Tagesgeschäft. Systematisch scannen sie von außen erreichbare Systeme nach Lücken ab, die sie auszunutzen können, um vertrauliche Informationen zu stehlen, Daten zu manipulieren oder sogar das komplette System zu übernehmen. 

In der Regel dauert es nach Bekanntwerden neuer Sicherheitslücken gerade einmal 15 Minuten, bis verwundbare Systeme angegriffen werden. Um in diesem Wettlauf mit den Angreifern nicht abgehängt zu werden, müssen Unternehmen deshalb unbedingt proaktiv handeln. Denn die Auswirkungen eines erfolgreichen Cyberangriffs können verheerend sein und Unternehmen in ihrer Wirtschaftlichkeit sowie Reputation nachhaltig schädigen. 

Ein effektives Schwachstellen-Management gehört fest in jede Cybersecurity-Strategie verankert. Es bedarf einer gezielten Vorgehensweise, um Sicherheitslücken in Netzwerk-Infrastrukturen, Systemen und Anwendungen frühzeitig erkennen und beheben zu können.

Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß? 

In jedem Unternehmen ist eine Vielzahl unterschiedlichster IT-Geräte im Einsatz, die Teil des Unternehmensnetzwerks und damit relevant für die IT-Sicherheit des gesamten Betriebs sind. Sie alle auf dem aktuellen Stand zu halten, stellt vielerorts eine echte Herausforderung dar, die durch die Zunahme mobiler Arbeitsplätze zusätzlich erschwert wird. 

Zwar gibt es zur Absicherung der Systeme zahlreiche effektive Techniken, doch bauen diese darauf, dass man auch seine Hausaufgaben gemacht hat: die rechtzeitige Ablösung von Betriebssystemen, bevor der Hersteller die Unterstützung einstellt, sowie das Einspielen von Sicherheits-Updates – und das für alle betriebenen Systeme! Um gezielt auf die Bedrohung durch neue Sicherheitslücken reagieren zu können, muss man also wissen, welche Assets im Einsatz sind und wann der Support für welche Geräte endet. 

Hier bedarf es eines zentralen Asset- und Lifecyclemanagements. Indem sämtliche Rechner, Server, Router etc. in einer gemeinsamen Datenbank erfasst und verwaltet werden, wissen Sie stets mit einem Blick, welche Assets im Einsatz sind und an welcher Stelle Handlungsbedarf besteht. Dabei geht es nicht "nur" um das Patchen relevanter Sicherheitslücken, sondern auch um die Aktualität von Betriebssystemen. Denn nur solange sich diese in ihrem Lebenszyklus befinden, erhalten sie auch vonseiten des Herstellers die notwendigen Sicherheitsupdates. 

Nach Ablauf des Lebenszyklus' dagegen bleiben Systeme ungepatcht und entwickeln sich oftmals unentdeckt in Unternehmensnetzwerken zu einem ernsthaften Sicherheitsrisiko. Für die IT-Sicherheit von Unternehmen ist es deshalb unerlässlich, stets zu wissen, wann welche Betriebssysteme ihr Supportende erreichen, um rechtzeitig und angemessen handeln zu können. 

Mit einem Lifecyclemanagement wahren Sie den Überblick über die End-of-Life (EOL) Termine aller Produkte und sorgen für Planungssicherheit, indem Sie die Ablösung veralteter Betriebssysteme frühzeitig in die Budgetkalkulationen aufnehmen.

Automatisiert erkennen, klassifizieren & priorisieren 

Wurde früher noch jedes Asset händisch in eine Datenbank eingepflegt und verwaltet, lässt sich das Assetmanagement mittlerweile ohne großen Aufwand automatisieren. Dabei werden in einem festgelegten Zyklus sämtliche Geräte innerhalb des Unternehmensnetzwerkes auf ihre Versionsinformationen hin gescannt und die Informationen zu EOL-Terminen jederzeit auf dem aktuellen Stand gehalten. 

Mit einem automatisierten Assetmanagement werden wertvolle Freiräume geschaffen und das Personal von wiederkehrenden Routinearbeiten entlastet. Gleichzeitig sorgt die Automatisierung dieser Prozesse für eine Steigerung der Qualität, da die Fehleranfälligkeit deutlich sinkt und keine Geräte mehr vergessen werden. 
Asset-, Lifecycle- und Patchmanagement sind nicht neu, lassen sich aber mithilfe moderner Werkzeuge zur automatisierten Systemadministration sinnvoll kombinieren. So entsteht eine Umgebung, die einen sicheren Betrieb mit geringem Aufwand ermöglicht.

Auf einen Blick: Die Vorteile eines proaktiven Patchmanagements 

Die zunehmende Vernetzung und Abhängigkeit von digitalen Systemen erfordert eine proaktive Herangehensweise an die Sicherheit. Ein effektives Patchmanagement ist dabei eine strategische Notwendigkeit, um Unternehmensdaten und -systeme vor den ständigen Bedrohungen im Cyberraum zu schützen. 
Im Zusammenspiel mit einem zentralen Asset- und Lifecyclemanagement trägt das Patchmanagement maßgeblich dazu bei, die Datenintegrität, den Ruf und letztendlich den Geschäftserfolg von Unternehmen zu wahren.

  • Angriffsfläche verringern: Durch regelmäßige Updates und Patches wird die Angriffsfläche erheblich verringert, da bekannte Schwachstellen behoben werden.
  • Risikominderung: Durch die zeitnahe Anwendung von Patches können Unternehmen das Risiko solcher Angriffe erheblich minimieren und ihre digitale Infrastruktur sicherer machen.
  • Compliance: Viele Branchen unterliegen spezifischen rechtlichen Anforderungen und Vorschriften bezüglich der Sicherheit von Daten und IT-Systemen. Ein effizientes Patchmanagement trägt dazu bei, diese Anforderungen zu erfüllen und mögliche Bußgelder und rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.
  • Imageschutz: Ein Datensicherheitsverstoß kann das Vertrauen der Kunden ernsthaft beeinträchtigen. Ein Unternehmen, das beweist, dass es proaktiv Sicherheitsmaßnahmen ergreift, stärkt das Vertrauen seiner Kunden und schützt seinen Ruf. 
  • Kosteneinsparungen: Die Behebung von Sicherheitsverletzungen und die Wiederherstellung des normalen Betriebs nach einem Cyberangriff sind teuer. Ein wirksames Patchmanagement kann diese Kosten minimieren, indem es solche Angriffe bereits im Vorfeld verhindert.

Auslagerung des Patchmanagements 

Fehlt es intern an Personal oder Know-how, sollten sich Unternehmen bei der Verwaltung sowie Absicherung ihrer Systeme und Geräte von Spezialisten unterstützen lassen. Ein externer Dienstleister wie die LEITWERK AG kümmert sich zuverlässig um die fortlaufende Absicherung der einzelnen Maschinen und sorgt mit individuellen Upgrade-Services dafür, dass die Systeme jederzeit auf dem aktuellen Stand sind. 
Über das Self-Service-Portal MyLEITWERK haben Kunden u.a. die Möglichkeit, ihre verwalteten Assets einzusehen, sich darüber zu informieren, welche Geräte sich dem Supportende nähern oder welche Updates eingespielt werden. 

Mit der Auslagerung von Asset-, Lifecycle- und Patchmanagement an die Experten von LEITWERK können sich Unternehmen darauf verlassen, dass End-of-Life-Termine frühzeitig im Blick behalten werden und Schwachstellen zuverlässig gepatcht werden. Das eigene IT-Personal kann sich auf das Kerngeschäft konzentrieren und weiß die internen Systeme in sicheren Händen.