Wie gut sind wir auf einen Blackout vorbereitet?
07.11.2022 | Der Winter steht vor der Tür und damit mehren sich auch in Deutschland die Sorgen um die Stromversorgung der kommenden Monate. Während die einen ihre Kellerräume zu Lebensmittellagern umfunktionieren, tun die anderen das Ganze als „Panikmache“ ab.
Wie gut ist Deutschland auf einen Blackout vorbereitet? Welche Bereiche sind konkret betroffen und welche Vorkehrungen sollten Unternehmen treffen, um handlungsfähig zu bleiben?
„Strom makes the world go round“
Ist Ihnen bewusst, wie abhängig unsere moderne Welt von der Stromversorgung ist?
Dass weder Kaffeemaschine noch Kühlschrank oder Fernsehen ohne Strom funktionieren, liegt auf der Hand. Aber sind Sie sich darüber im Klaren, dass auch die Heizung nicht geht, wenn der Boiler keinen Strom bekommt? Und wie sieht es mit der Trinkwasserversorgung aus, wenn die Pumpen der Wasserwerke stillstehen?
Die großen und kleinen Auswirkungen, die ein Blackout auf unser Privatleben hätte, sind massiv. Umso wichtiger ist es deshalb, sich vorzubereiten. Bereits im Mai sprach die Bundesregierung vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs die Empfehlung aus, für den Ernstfall vorzusorgen und einen Notvorrat für 10 Tage anzulegen. Innenministerin Nancy Faeser verwies dabei auf die vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) veröffentlichte Liste zur Notfallvorsorge. Weitere wertvolle Tipps für die Vorsorge und das Verhalten bei einem Stromausfall finden Sie auf der Webseite des BBK.
Batterien, Kerzen, Wasser und Konserven – check! Doch werfen wir einmal einen Blick über den privaten Bereich hinaus: Hier erreicht ein Blackout, also ein großflächiger Stromausfall, schnell ganz andere – weitaus bedrohlichere – Dimensionen.
Das Mittelalter lässt grüßen
Ohne elektrische Energie sind wir zahlreichen Alltagssituationen hilflos ausgeliefert – es fahren keine Straßenbahnen, Geldautomaten funktionieren nicht mehr und auch die meisten Mobilfunkmasten sind ohne Strom ebenso nutzlos wie die Server von Internetprovidern.
Über mehrere Stunden oder sogar Tage hätte ein Blackout erhebliche Auswirkungen auf das öffentliche Leben in Deutschland. Supermärkte müssten schließen, da sowohl Kühltruhen als auch Kassensysteme ausfallen würden. Zwar verfügen viele Geschäfte über Notstromaggregate, die im Ernstfall für einen Notstrombetrieb sorgen. Einen lang andauernden Stromausfall können sie jedoch nicht überbrücken.
Ähnliches gilt für große Teile des öffentlichen Verkehrs. Denn auch das rund 7.900 Kilometer lange deutsche Bahnstromnetz hängt am öffentlichen Versorger und nur die wenigsten Tankstellen verfügen über Notstromaggregate, die im Notfall dafür sorgen, dass aus den Zapfsäulen weiter Benzin und Diesel kommt.
Um bei einem großflächigen, länger anhaltenden Stromausfall in den Kritischen Infrastrukturen sowie den Kernbereichen des Staates handlungsfähig zu bleiben, diskutiert die Bundesregierung über die Einführung so genannter Lastabwürfe. Dabei handelt es sich um kleinere gezielte Stromabschaltungen einzelner Abnehmer, Stadtteile oder Regionen, die dazu führen sollen, die Stromnetze zu entlasten.
Warum Deutschland nicht Indien ist
Während es in Ländern wie Südafrika, Nigeria oder Indien zum üblichen Vorgehen bei Strommangel gehört, wurden Lastabwürfe in Deutschland (bisher) nicht praktiziert. In Indien mussten die Menschen diesen Sommer zum Teil Stromabschaltungen von bis zu 8 Stunden hinnehmen und kehrten anschließend zum Tagesgeschäft zurück. Hierzulande gestaltet sich das Ganze deutlich schwieriger: Stromausfälle waren bisher in Deutschland kein Thema, weshalb Unternehmen schlichtweg nicht darauf vorbereitet sind, über längere Zeit ohne Strom auszukommen.
Dabei stellt der Strom an sich nur einen Teil des Problems dar – wirklich bedenklich sind Blackouts für moderne IT-Anlagen. Diese lassen sich nach einem Ausfallszenario nicht eben mal per Knopfdruck in 5 Minuten wieder hochfahren. Je nachdem, welche Systeme dahinterstehen und wie komplex die damit verbundene Infrastruktur aufgebaut ist, kann es mehrere Stunden dauern, bis die Anlagen wieder einsatzbereit sind. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit, dass die IT durch den Stromausfall oder die Stromabschaltung nachhaltig beschädigt wird, groß.
Welche Folgen ein Stromausfall nach sich ziehen kann, musste ein namhaftes Unternehmen aus dem Schwarzwald am eigenen Leib erfahren. Hier sorgte ein mehrstündiger Ausfall der Stromversorgung am beschaulichen Hauptsitz des Unternehmens für einen Totalkollaps der IT. Es dauerte mehrere Tage, bis sämtliche Systeme wieder angelaufen und vollständig einsatzbereit waren, wodurch das Unternehmen einen erheblichen wirtschaftliche Schaden erlitt.
Wohin mit der ganzen IT?
Für einen sicheren und zuverlässigen Betrieb ihrer IT-Anlagen empfiehlt es sich für Unternehmen, ihre wichtigsten Applikationen in ein externes Rechenzentrum auszulagern. Nur so können sie sich darauf verlassen, dass die wichtigen Systeme auch im Fall eines Blackouts weiterlaufen und kein finanzieller Schaden entsteht.
Rechenzentren wie die BADEN CLOUD® sind redundant ausgelegt, was bedeutet, dass die Systeme laufen – auch im Falle eines Blackouts! Eine hochperformante Netzersatzanlage (NEA) sorgt dafür, dass der Strom weiter fließt und die Systeme am Laufen hält.
In der BADEN CLOUD® können Sie sich darauf verlassen, dass Ihre IT jederzeit
- gekühlt,
- mit Strom versorgt
- konnektiert und
- sicher ist
Vorteile externer Rechenzentren
Neben der Versorgungssicherheit profitieren Kunden in einem modernen Rechenzentrum wie der BADEN CLOUD® von zahlreichen weiteren Vorteilen:
In einem zentralen Data Center wie der BADEN CLOUD® fällt die Energieeffizienz deutlich höher aus als in kleineren, unternehmenseigenen Rechenzentren: So stammt der größte Teil des Stroms, der hier tagsüber benötigt wird, aus der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Regionalrechenzentrums. Hinzu kommen die energieeffiziente Bauweise des Gebäudes sowie der Einsatz modernster Technik und die Nutzung von Skaleneffekten, wodurch die BADEN CLOUD® mittlerweile einen PUE (Power Usage Effectiveness) von durchschnittlich 1,4 erreicht.
Besonders vor dem Hintergrund der Energiekrise macht es deshalb Sinn, die unternehmenseigenen und oftmals veralteten Rechenzentren aufzugeben und die IT in ein zentrales, kosten- und energieeffizienteres Data Center auszulagern.
Auch in Sachen Sicherheit können Rechenzentren in Eigenbetrieb nur schwerlich mit einem TÜV-zertifizierten Data Center Level 3 mithalten. Diese Zertifizierung besagt, dass es sich um ein hochverfügbares Rechenzentrum handelt, das mittels besonders hoher Schutzvorkehrungen sowie einer ständigen Überwachung der Zustände für permanente Sicherheit sorgt.
Die Kunden der BADEN CLOUD® können sich darauf verlassen, dass umfassende Maßnahmen zur physikalischen Absicherung (z.B. vor Hochwasser, Erdbeben oder Feuer – aber auch vor Einbruch) getroffen wurden und dank redundanter Stromversorgung sowie einer Ringkopplung in die Weitverkehrsnetze mit 10 GBit/s ihre Daten und Systeme jederzeit sicher und verfügbar sind.
Sie haben Fragen oder interessieren sich für das Thema? Dann füllen Sie einfach das Kontaktformular aus und wir melden uns bei Ihnen.