Das Security Operations Center: IT-Security von ihrer menschlichen Seite 

30.11.2023 | 250.000 neue Varianten von Schadprogrammen, 21.000 infizierte Systeme, 70 neue Sicherheitslücken – und das täglich! So lautet die ernüchternde Bilanz, zu der das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in seinem aktuellen Bericht zur „Lage der IT-Sicherheit in Deutschland 2023“ kommt. 

Das Risiko, Opfer eines Cyberangriffs zu werden, ist enorm groß. Umso wichtiger ist es deshalb, im Ernstfall schnell und zielgerichtet zu handeln. Doch nicht jedes Unternehmen verfügt über ausreichend Ressourcen oder das nötige Fachwissen, um sich effektiv gegen Angriffe abzusichern. 

Wie können sie sich trotzdem vor den Bedrohungen aus dem Cyberraum schützen?

Das SOC: Die erste Verteidigungslinie 

Der Schutz der IT-Infrastruktur vor unbefugten Zugriffen ist für Unternehmen von existenzieller Bedeutung. Um sich bestmöglich vor Datenverlust, Betriebsunterbrechungen oder Spionage zu schützen, gilt es, Gefahren so früh wie möglich zu erkennen. Hier kommt das Security Operations Center (SOC) ins Spiel.
Ein Security Operations Center fungiert als Cyber-Sicherheitszentrale im Unternehmen. Das SOC ist der Ort, an dem sämtliche Informationen zu allen sicherheitsrelevanten Systemen zusammenlaufen. Von hier aus ist es den Experten für IT-Security möglich, jederzeit den Überblick über das gesamte Unternehmensnetzwerk zu wahren. So können sie Unregelmäßigkeiten oder verdächtige Aktivitäten frühzeitig identifizieren und geeignete Gegenmaßnahmen einleiten.

Das Security Operations Center

Bei den SOC-Spezialisten handelt es sich entweder um unternehmenseigenes IT-Personal oder um ein Team externer IT-Spezialisten eines Dienstleisters. Das Hauptziel eines SOC ist es, durch eine ständige Überwachung der Systeme potenziellen Angreifern den einen entscheidenden Schritt voraus zu sein. Bedrohungen können frühzeitig erkannt und Gegenmaßnahmen eingeleitet werden. 


Die Arbeit der Security-Spezialisten im SOC beschränkt sich jedoch nicht allein auf das Auffinden und Abwehren von Bedrohungen, sondern umfasst auch die fortlaufende Verbesserung des Sicherheitsniveaus. Hierzu werden kontinuierlich Bedrohungsdaten gesammelt, analysiert und Handlungsempfehlungen abgeleitet. Durch den Einsatz dieser proaktiven Analysen, Präventivmaßnahmen und einer beständigen Weiterentwicklung bietet ein SOC ein Höchstmaß an Überwachung und Sicherheit.

Dabei gehen technische, organisatorische und physische Sicherheitsmaßnahmen Hand in Hand:

Technische Maßnahmen 

  • Firewalls
  • Antivirensoftware
  • Sicherheitsupdates

Organisatorische Maßnahmen

  • Mitarbeiterschulungen
  • Sicherheitsrichtlinien

Physische Maßnahmen

  • Zugangskontrollen
  • Datensicherung

Die Aufgaben eines SOC 

Die Aufgaben eines Security Operations Centers umfassen drei wesentliche Bereiche:

1. Planen und vorbeugen 

Wer bereits einmal Opfer eines Cyberangriffs war, weiß: Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete. Dazu gehört ein umfassendes Assetmanagement. Nur dann, wenn bekannt ist, welche Systeme und Tools an welcher Stelle im Einsatz sind, können diese auch effektiv vor Bedrohungen geschützt werden. 

Das SOC-Team kümmert sich zu Beginn um eine Bestandsaufnahme und leitet daraus dann die kontinuierlichen Wartungs- und Aktualisierungsarbeiten ab. Dazu gehören z.B. das Einspielen von Sicherheitsupdates, die regelmäßige Durchführung von Sicherheitschecks oder die fortlaufende Aktualisierung von White- und Blacklists. 
Auch die Erstellung eines Notfallplans zählt zu den Aufgaben eines Security Operations Centers. Um im Fall eines Cybervorfalls handlungsfähig zu bleiben, müssen Aktivitäten, Rollen und Verantwortlichkeiten bereits im Vorfeld definiert werden. 

2. Überwachen und reagieren 

Die IT-Experten im SOC überwachen die gesamte IT-Infrastruktur mithilfe eines Information and Event Managements (SIEM). Dabei handelt es sich um eine Software, die Sicherheitsinformationen (Security Information) und Ereignismanagement (Event Management) in einem zentralisierten System vereint. 

Das Hauptziel eines SIEM-Systems ist es, umfassende Einblicke in die Sicherheitslage einer Organisation zu bieten, indem es Daten von verschiedenen Quellen sammelt, analysiert und korreliert. Das Incident Response Team des SOC wertet die Daten des SIEM fortlaufend aus, verfolgt die Meldungen, trennt die Fehlalarme von den tatsächlichen Bedrohungen und leitet bei Bedarf Gegenmaßnahmen ein. 

3. Wiederherstellen und optimieren 

Sobald ein Cyber Incident behoben wurde, gehen die IT-Security-Spezialisten des SOC in die Bereinigung der Systeme und bringen sie auf den Stand vor dem Vorfall zurück. Je nachdem wie schwerwiegend dieser war, müssen weitere Maßnahmen umgesetzt und beispielsweise Authentifizierungsdaten zurückgesetzt oder Backups eingespielt werden. 

Die detaillierte Dokumentation, die das SOC-Team während des Cybervorfalls erstellt, dient im Nachgang als Grundlage für Optimierungen. Um eine Wiederholung zu verhindern, prüfen die Experten anhand der Protokolle sorgfältig, ob eine Anpassung der Richtlinien oder des Notfallplans nötig ist, oder ob zusätzliche Sicherheitsmaßnehmen ergriffen werden müssen.

SOC-Leistungen auf einen Blick 

  • 24x7-Services: Für das zentrale Security-Management stehen rund um die Uhr Cybersecurity Spezialisten zur Verfügung
  • Abwehrmaßnahmen: Durchführung von Abwehrmaßnahmen zur Schadensbegrenzung, z. B. bei erfolgreichen Cyberattacken
  • Überwachung & Alarmierung: Proaktive Überwachung aller IT-Systeme und Auslösen von Alarmen bei potenziellen Bedrohungen und Angriffen
  • Schwachstellen & Sicherheitslücken: Erkennung und Behebung von Schwachstellen und Sicherheitslücken
  • Analysen & Reports: Fortlaufende Erstellung von Analysen zur jeweiligen Bedrohungslage und regelmäßige Erstellung von ganzheitlichen IT-Sicherheitsberichten
  • Security Assessments: Durchführung von Sicherheitsbewertungen zur kontinuierlichen Verbesserung der Informationssicherheit.

Welche Vorteile bietet ein SOC? 

Die Faktenlage ist erschreckend: Mindestens jedes zweite Unternehmen war bereits mit einem IT-Sicherheitsvorfall konfrontiert. Dieser enormen Bedrohungslage können Unternehmen mit einem Security Operations Center (SOC) effektiv entgegenwirken: Erfahrene IT-Security-Experten überwachen, analysieren und reagieren in Echtzeit auf potenzielle Bedrohungen und Angriffe auf die IT-Infrastruktur – auch nachts, am Wochenende oder an Feiertagen

Ein SOC identifiziert sämtliche sicherheitsrelevanten Events, setzt sie in Zusammenhang mit anderen Ereignissen und sorgt so proaktiv für eine kontinuierliche Verbesserung der Security-Infrastruktur. Bedrohungen werden frühzeitig erkannt und nachhaltig beseitigt. 
Mit einem Security Operations Center (SOC) setzen Unternehmen auf ein Maximum an IT-Sicherheit und können auf die Verfügbarkeit, Integrität und Vertraulichkeit ihrer Informationen vertrauen.



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